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Déc

Philippinen: Der Kampf für die Rechte der Kleinbauern geht weiter

Der Gründer und Direktor unserer Partnerorganisation Peace in Development Group (PDG), Benjamin Ramos wurde am 6. November in der Stadt Kabankalan auf der Insel Negros brutal auf offener Strasse erschossen. Ben war Menschenrechtsanwalt und verteidigte zuletzt pro bono sechs junge MenschenrechtsaktivistInnen. Es ist der 34. getötete Anwalt seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte 2016. Für unsere Partnerorganisation ist das ein schwerer Verlust.

Ben Ramos wusste, dass sein Leben bedroht war, und doch ließ er sich nicht davon abhalten, weiter für die Menschenrechte der Kleinbauern und Arbeiter auf der Insel Negros zu kämpfen. « Sie konnten ihn nicht mit Drohungen und Bestechungsgeldern zum Schweigen bringen, also töteten sie ihn auf feige Art und Weise – mit drei Kugeln », sagte Yesha Ramos, Witwe des getöteten Anwalts Benjamin Ramos und Projektkoordinatorin von PDG, anlässlich der Gedenkfeier am 17. November 2018.

Zum Zeitpunkt, wo wir den Artikel abschliessen, erhalten wir beunruhigende Nachrichten. Das Leben der Witwe von Ben Ramos und ihrer drei Kinder ist in Gefahr. Und zwei Mitarbeiter unserer Partnerorganisation PDG erhielten Morddrohungen. Verschlimmert wird das Ganze durch die Erklärung von Duterte, die Militärpräsenz in drei Gebieten, darunter auch auf der Insel Negros zu verstärken. « Trotz unserer Angst sind wir fest entschlossen, unsere Arbeit fortzusetzen » teilte das Team uns mit. Doch wie kommt es zu diesen Spannungen und brutalen Vorgängen in vielen Teilen der Philippinen? Fehlender Zugang zu Land bringt Armut und Ernährungsunsicherheit In den Philippinen spielt die Landwirtschaft eine große Rolle. Sie war und ist die wichtigste Ressource überhaupt. Doch ein Großteil des Landes wird von einigen wenigen Großgrundbesitzern kontrolliert.

Die Verteilung ist also sehr ungleichmäßig, da eine Minderheit die Mehrheit der Anbauflächen besitzt. Somit sind Armut und Ernährungsunsicherheit in ländlichen Gebieten eng mit dem fehlenden Zugang zu Land verbunden. Im Jahr 1988 wurde ein umfassendes Agrarreformprogramm (CARP) eingeführt. Seither tun die Großgrundbesitzer alles, um die Wirkung der Maßnahmen zu behindern. Dieses Programm wurde entwickelt, um öffentliches und privates Land an landlose Bauern zu vergeben. Auf der Insel Negros wird die Umsetzung des Programms jedoch, wie überall auf den Philippinen, von Gewalt, Einschüchterung und schädlichen Rechtsstreitigkeiten geprägt. Leider erhalten die neuen Landbesitzer kaum staatliche Unterstützung, die es ihnen erlauben würde, ihr Land erfolgreich zu kultivieren.

Dies führt dazu, dass viele Landwirte sich verschulden müssen und somit das Land wieder in die Hände von Großgrundbesitzern fällt. Die Katze beisst sich also im Schwanz. Nach Angaben des Department of Agrarian Reform (DAR) wurden bis Juni 2017 nur 4,7 Millionen Hektar verteilt, also nur rund die Hälfte der erwarteten 8,1 Millionen Hektar. Im Gebiet, wo sich das von ASTM unterstützte PDG-Projekt befindet wird ein Großteil des Landes ebenfalls von einigen wenigen Großfamilien kontrolliert. Die Grundstücke werden hier im Haciendas-Stil bewirtschaftet. Lokale Bauern werden als Saisonoder
Tagesarbeiter eingestellt, um Zuckerrohr, das am weitesten verbreitete Produkt in der Region, anzubauen. Die Rechtssicherheit der Landwirte, auch für diejenigen, die ihre Landtitel im Rahmen der Bodenreform erhalten haben, bleibt weiterhin sehr prekär.

Erfahren Sie mehr hierzu im PDF[gview file= »https://astm.lu/wp-content/uploads/2018/12/PDG-article.pdf »]

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