ASTM News

10
Sep

Mord an Menschenrechtsverteidigern im Süden der Philippinen

Mit Entsetzen hat die ASTM vom kaltblütigen Mord an drei philippinischen Menschenrechtsverteidiger vernommen, die sich seit Jahren für die Rechte der indigenen Bevölkerung in der Region Caraga im Süden des Landes eingesetzt hatten.
dionel-camposEs handelt sich bei den Opfern um den Direktor eines Bildungszentrums, ALCADEV (Alternative Learning Center for Agriculture and Livelihood Development), sowie den Vorsitzenden der lokalen Indigenenorganisation MAPASU und seinen Neffen. ALCADEV ermöglicht eine landwirtschaftliche Ausbildung für indigene Jugendliche, die sonst keinen Zugang dazu hätten. Sie trägt so auch zu einer Verbesserung der Ernährungs- und der wirtschaftlichen Situation der Lokalbevölkerung bei. ALCADEV ist auch eine Partnerorganisation der belgischen Nichtregierungsorganisation Solidagro, zu der die ASTM enge Beziehungen hat.
MAPASU und ALCADEV setzen sich seit langem aktiv für die Interessen der Indigene in der Region ein und unterstützen sie in ihrem Kampf für den Erhalt ihrer angestammten Gebiete. Diese sind zunehmend durch ausländische Unternehmen bedroht, die das Land für groß angelegte Bergbauprojekte beanspruchen. Um die indigene Bevölkerung zu vertreiben, werden mehreren Einschüchterungstaktiken eingesetzt: vor allem die Aktivitäten von vermutlich von den philippinischen Streitkräften bewaffneten Milizen tragen zu einem Klima der Angst bei, die vor Mord an Vertreter der Zivilgesellschaft nicht zurückschrecken. Wie auch sonst in den Philippinen werden solche Gewaltverbrechen kaum ernsthaft untersucht oder bestraft.
Am 29. August hatten Mitglieder einer Bataillon der philippinischen Armee sowie lokale Milizen den Schulcampus von ALCADEV besetzt. Sie drohten das Schulpersonal und die Dorfbevölkerung mit Mord, falls sie nicht innerhalb von zwei Tagen das Dorf verlassen würden. Am Abend vom 31. August flüchteten das Personal von ALCADEV sowie die meisten Dorfbewohner und suchten Sicherheit in einem nahegelegenen Dorf. Am 1. September um 4.00 Uhr wurden sie dann von den Milizen aufgefordert, sich ins Dorfzentrum zu begeben. Da wurden der Vorsitzende vom MAPASU und sein Neffe vor den Augen der Gemeinschaft erschossen. Später wurde der Leiter der Schule, Emerito Samarca in einem Klassenzimmer tot aufgefunden.
EmokDiese Morde sind leider kein Einzelfall. Erst einige Tage vorher wurden zwei Mitglieder der Gemeinschaft in Caraga umgebracht, zwei weitere waren im Oktober 2014 ermordet. Allgemein ist die Gewalt gegenüber Menschenrechtsverteidigern auf den Philippinen weit verbreitet, die meisten Fälle werden nie aufgeklärt. Die Ereignisse in Caraga haben einen Aufschrei der Empörung im ganzen Land und in der globalen philippinischen Solidaritätsbewegung hervorgebracht. Philippinische Nichtregierungsorganisationen, aber auch der für die betroffene Region zuständige Gouverneur, verlangen die Auflösung der in der Gegend operierenden bewaffneten Milizen, die volle Aufklärung der Verbrechen und die Verurteilung der Täter.
ASTM möchte ihre Solidarität mit den Opfern, ihren Familien und den Organisationen, denen sie angehörten, sowie mit unseren Freunden bei Solidagro zum Ausdruck bringen. Dieses schreckliche Ereignis verstärkt die Entschlossenheit der Organisationen der philippinischen Zivilgesellschaft, ihren Kampf für Gerechtigkeit weiter zu führen. Auch wir sind fest entschlossen, sie in diesem Kampf zu unterstützen.
 
 

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