Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht
Im Vorfeld des Welternährungstages hatten die Luxemburger am 14. Oktober die einmalige Gelegenheit den neuen Dokumentarfilm von Valentin Thurn, Regisseur des Filmes Taste The Waste, an zu schauen. Der Film wurde in Präsenz des Regisseurs selbst im Rahmen des Festival Cinema Sud*, der von der ASTM mit organisiert wird, im Utopia gespielt.
Seit 36 Jahren soll der 16. Oktober – „Welternährungstag“ – die Themen Welthunger und Ernährungssicherung in den Mittelpunkt stellen. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen nicht ausreichend mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser versorgt, Tag für Tag sterben 25.000 Menschen an Hunger, Unterernährung und ihren Folgen, mehr als die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren. 2 Milliarden Menschen leiden an Mikronährstoffmangel. Sie haben zu wenig Vitamine, Jod und Eisen. Die Welthungerhilfe weist darauf hin, dass in 14 vorwiegend afrikanischen Staaten die Lage « sehr ernst » sei, in Burundi und Eritrea sogar « gravierend ».
70 % der Hungernden leben auf dem Lande und ca. 50 % dieser Hungernden sind hauptsächlich Kleinbauern, sowie bei Land- und Waldarbeitern, Landlose und kleinen Fischern. Diese sind zunehmend von Landraub bedroht oder flüchten in Großstädte, weil sie sich nicht mehr ernähren können.
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
In seinem neuen Film rückt der Kölner Filmemacher die Landwirtschaft als Basis der Welternährung in den Mittelpunkt. Wie kann zukünftig genug Nahrung für 10 Milliarden Menschen erzeugt werden? Um diese Frage zu beantworten spricht er mit Machern aus der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten, besucht Laborgärten und Fleischfabriken. Dem Zuschauer begegnen 2 gegnerische Lager. Sie behaupten, die Lösung zu kennen: Einerseits die industrielle Landwirtschaft, die global immer weiter expandiert und hocheffizient auf Massenproduktion setzt. Demgegenüber: die biologische und die traditionelle Landwirtschaft, die zwar weniger Masse produzieren, dafür aber schonend mit den begrenzten Ressourcen umgehen. Der Film zeigt die globalen Wechselwirkungen in der Landwirtschaft anhand von Protagonisten aus den zentralen Produktionsbereichen Saatgut, Düngung, Schädlingsbekämpfung, Futtermittelherstellung, Tierproduktion und Handel. Dabei wird kritisch die derzeit gängige Praxis beider Seiten hinterfragt, aber auch unvoreingenommen ihre Lösungsansätze und Visionen für die Zukunft vorgestellt. Am Ende des Films stehen innovative Ansätze für die Ernährungssicherung auf lokaler oder regionaler Ebene. Sie alle offenbaren, welch enormen Einfluss wir mit unserem Essverhalten haben.
Im Anschluss hatten die Zuschauer eine einmalige und seltene Gelegenheit, mit Valentin Thurn eine Diskussion zum Thema Welthunger zu führen. Der Regisseur und Aktivist unterstreichte „Durch das, was auf unserem Teller liegt, bestimmen wir über den Weg, den die Landwirtschaft gehen wird. Wenn alle so viel Fleisch essen wollten wie wir, bräuchten wir vier Planeten » erklärte er. Auch lud er das Publikum aktiv mit zu machen. Die digitale Plattformhttp://www.tasteofheimat.de/ stellt seit existierende Regionalinitiativen in Deutschland auf.
ASTM setzt sich mit der Unterstützung ihrer Partnerorganisationen für eine nachhaltige Landwirtschaft in den Entwicklungsländern ein, und unterstützt indigene und lokale Bevölkerungen sich auf rechtlichen Wegen gegen den Landraub zu verteidigen, um Selbstversorgung und Einkünfte zu sichern.
Organisatoren des Festival Cinema Sud
Action Solidarité Tiers Monde (ASTM), Aide à l’Enfance de l’Inde, Amis du Tibet, ATTAC Luxembourg, Bridderlech Deelen, Caritas, Chrétiens pour le Sahel, Comité pour une Paix Juste au Proche Orient (CPJPO), Croix-Rouge luxembourgeoise, Frères des Hommes, Kindernothilfe Luxembourg, SOS Faim, SOS Sahel, SOS Villages d’Enfants Monde, Terres des Hommes.